Mittwoch, 30. Dezember 2015

Kommentare

Eben erst habe ich mitbekommen, dass man nicht ohne weiteres kommentieren kann. Da habe ich wohl in den Einstellungen übersehen, dass das eingeschränkt war. Nun darf jeder hier kommentieren und ich bitte auch darum :-)

Verkauft: GlaxoSmithKline

Kurz vor Weihnachten habe ich mich von Glaxo getrennt mit einem kleinen Gewinn. Ehrlich gesagt hatte ich sie mir relativ kurz entschlossen gekauft, weil ich der Meinung war, eine Gesundheitsaktie haben zu müssen, weil sie gerade günstig war und weil sie recht hohe Dividendenrenditen zu erwarten hatte.

Allerdings bin ich damit nie so recht glücklich gewesen, irgendwelche Gerichtsverfahren, die da noch laufen und die ich nicht durchblicke. Nun habe ich wieder knapp 1000,- Euro mehr Cash und schlafe etwas besser.

Demnächst werde ich auch scheuen, dass ich etwas mehr Geld zum Nachkaufen verfügbar habe, momentan bin ich bei 11% CashQuote, knapp 3800,- Euro, mindestens 4000,- möchte ich bereithalten, um Chancen zu nutzen. Daher werde ich im Januar wohl erstmal nicht investieren.

Ausser bei einem netten Rücksetzer natürlich :-) Nur die beiden ETFs, die ich verkaufen wollte, werde ich wie geplant in die anderen zwei stecken.

Montag, 28. Dezember 2015

Big Picture 2015

Alle machen gerade Jahresrückblicke und Ausblicke, Durchblicke, Überblicke und was weiss ich für Blicke.

Ich dagegen kann noch nicht sagen, was die Zukunft bringen wird, aber natürlich habe ich eine Tabellenkalkulation bemüht, mir auszurechnen, was so möglich wäre.

Immerhin: Wenn alles so läuft, wie ich das plane, bin ich schon in 33 Jahren Millionär. Dummerweise bin ich bis dahin 78 Jahre alt und müsste bis dahin meine Monatlichen Einzahlungen von 1500,- machen. Mit 78 wollte ich eigentlich längst tot sein und mir nicht Einzahlungen vom Munde absparen.

Aber der Reihe nach: Hier die Tabelle mit meiner Planung bis 2049 (da werde ich 80): Big Picture 2015

Du müsstest die Tabelle sehen aber nicht verändern können, wenn ich das richtig eingestellt habe. Du kannst Dir das Ding aber auch komplett kopieren und in Deine eigene Kalkulation aufnehmen und etwas damit herumspielen, ich versuche, im Folgenden zu erklären, was ich mir damit ausrechne.

Ganz oben stehen zwei Werte. Der erste ist ein angenommener Zinssatz von vier Prozent, wobei es eigentlich um die Dividendenrendite geht. Aber das Wort war mir zu lang und Zins beschreibt ja, was ich meine, nämlich die jährliche Auszahlung von hundert meiner Anlagen, die ja auch tatsächlich Zinserträge sein können.

Wer will, kann auch eine Dividendensteigerungsrate eintragen, ich habe hier Null angenommen, aber damit zu spielen kann echt Spaß machen. Manche rechnen hier ja mit 10-20% bei Dividendenaristokraten, doch bereits ein einziges Prozent macht mich schon zwei Jahre früher zum Millionär, bei 10% schaffe ich das bereits vor der Rente (65), 20% lassen mich an meiner Formel zweifeln, vielleicht rechne ich ja falsch?

Schauen wir uns mal die Tabelle an. Die Überschriften erklären hoffentlich alles ausreichend. In der ersten Zeile sind die Werte noch hauptsächlich manuell eingetragen, der Rest ist dann hochgerechnet. In den nächsten Jahren werde ich nach und nach die Formeln durch tatsächliche Werte ersetzen und hoffe, dass ich die Zins- und Steigerungsrate so anpassen kann, dass die Hochrechnungen genauer werden.

Die ersten drei Spalten Zeile/Alter/Jahr sprechen für sich. Du kannst auch Dein eigenes Alter eintragen, dann trägt sich das bis unten hin durch. Zeile 22/2036/67 habe ich fett markiert, weil ich in diesem Alter die Rente beginne und so schneller sehe, welche Änderungen sich dort auswirken.

Mit Start ist der Jahresbeginn gemeint. Hier ist mein Anfangswert von 11,6k der, den ich beim Verkauf meiner alten Aktie erlöst habe. Die krumme Zahl gleiche ich gerade aus, indem ich heute entsprechend krumm meine monatliche Überweisung angepasst habe. In den Folgejahren übernehme ich den aus der darüberliegenden Zeile der Spalte Tatsächlich. Dort trage ich den tatsächlichen Depotwert am 31.12 ein.

Unter Monatliche Sparrate/pro Jahr kommt die Sparrate zur Geltung. Das eine errechnet sich aus dem anderen, zum spielen eignet sich die monatliche Rate. z.B. kann man in Zeile 12 statt der 1500,- Einzahlung eine Auszahlung von -2000,- (negative Zahl = Auszahlung) vornehmen. Die darunter liegenden Zahlen passen sich an und man sieht, dass das Geld bis zur Rente reichen würde. Es wäre sogar noch etwas übrig für den Fall, dass ich mir eine Knarre kaufen muss (sozialverträgliches Ableben und so ;-)

Die Spalten Zins/Dividende und pro Monat sind die Erlöse, die ich aus meinen Investments erziele, jeweils errechnet aus dem Zinssatz aus dem Kopf der Tabelle. Außerdem errechne ich die Werte aus den tatsächlich eingezahlten Beträgen (Spalte M).

Unter Gesamt steht dann die Summe, bei Tatsächlich wird dann der Betrag stehen, der am Ende des Jahres unter dem Depot steht, bis dahin wird der Gesamt-Wert einfach übernommen.

Es hat mir etwas Kopfzerbrechen gemacht, die Dividendenerträge auszurechnen, wenn der Depotwert am Ende des Jahres auch kurstechnisch gestiegen ist (was ja gerne so sein darf). Dieser Mehrwert erhöht ja nicht meine Investition. Daher tracke ich die tatsächlich eingezahlten Beträge unter selbst eingezahlt.

Die Performance ist eigentlich nur das Verhältnis aus dem tatsächlichen Depotwert und dem selbst eingezahlten Betrag. Die YoC (Yield on Cost) zeigt dann noch die Dividendenrendite auf die Investition an. In der Hochrechnung passt das natürlich mit dem im Kopf eingetragenen Zinssatz überein, denn daraus wird sie ja errechnet. Interessant dürfte es erst werden, wenn mal reale Werte eingetragen werden. Bei der Dividendensteigerung sieht man dann auch den tatsächlich verwendeten Zinssatz.

Eine Spalte Sondereinzahlungen habe ich noch für den Fall, dass etwas größeres dazu kommt, Schenkung, Erbschaft, Gewinn oder Abfindung (meine Firma müsste mich mit 150k abfinden, wenn sie mich loswerden wollte). Allerdings würde ich das ja nicht alles auf einen Schlag investieren, aber meine Cashquote wäre eine Weile recht hoch. Ein Betrag hier fließt auch in die anderen Berechnungen mit ein.

Nach Rechts kommen noch ein paar Spalten in denen ich meine Einzahlungen tracke, ich glaube nämlich nicht, dass ich es schaffe, die 1500 jeden Monat einzuzahlen, dafür werden es in anderen Monaten etwas mehr werden. Mal gucken, ich muss mich ja selbst im Griff haben, sonst wird das nichts.

Die ganze Tabelle ist sehr konservativ aufgebaut, ich hoffe, dass ich die Werte immer übertreffen werde und mich dann immer freuen kann. Nur weiss ich nicht, ob ich es schaffen werde, eine vierprozentige Dividendenrendite zu erreichen. Alleine nächstes Jahr 2000 Euro zu erwirtschaften dürfte tough werden. Ich bin gespannt.


Update: Schon ist mir etwas aufgefallen, das ich verbessern sollte: Bei der Berechnung der Dividende (Spalte H) berechne ich die Einzahlungen voll mit ein, dabei werden die doch erst im Laufe des Jahres "wirksam". Neu wird also die jährliche Sparrate nur zur Hälfte für die Dividendenberechnung aufgenommen. Glücklicherweise gilt das auch bei monatlicher Entnahme, so dass es hier wenig Überraschungen geben dürfte.
Auch die Sondereinzahlungen werden jetzt ebenfalls zur Hälfte mit einbezogen.

Update2: Seltsam. Seit 6 Wochen hantiere ich mit dieser Tabelle vor mich hin und jetzt, wenn ich sie veröffentliche, fallen mir tausend Dinge ein, die noch zu verbessern sind. Die Dividendenberechnung berücksichtigt nun auch die Vorjahresdividende, die ja auch wieder voll investiert wird.

Montag, 21. Dezember 2015

ETF Umstrukturierung für nächstes Jahr

Ich bin gerade auf Justetf.com mal meine ETFs durchgegangen, weil ich mal sehen wollte, wieviel die so ausschütten. Da hätte ich mal früher schauen sollen, denn das hat mich doch etwas schlauer gemacht.

Einige der ETFs schütten nämlich nicht Vierteljährlich aus, sondern nur dreimal im Jahr und so werde ich die Dividende des SPDR wohl erst im März bekommen und noch dazu mit einer wesentlich geringeren Ausschüttung als erwartet. Meine erste Dividende hat mich schon frohlocken lassen, dass ich etwa 8% daraus ziehen könnte.

Hier mal die tatsächlichen Renditen pro Aktie des letzten Jahres:


Datum WKN Wertpapiername Anzahl Kaufpreis Stückpreis
Dividende € Rendite Anzahl Unternehmen
2015-08-03 A1JT1B SPDR S+P EO DIV.ARIST.ETF 45 990.01 € 22.00 €
0.61 2.77% 40
2015-09-30 A1JT1B --> Nachkauf SPDR 61 1,193.35 € 19.56 €
0.61 3.12% 40
2015-09-04 ETFL06 DK DAX (AUSSCHUETTEND) 30 1,538.75 € 51.29 €
1.46 2.85% 30
2015-10-29 A0F5UH iShares Stoxx Global Select Div.100 100 2,622.38 € 26.22 €
1.13 4.31% 100
2015-12-08 ETFL23 DK DAXPLUS MAX.DIVIDEND 25 2,311.33 € 92.54 €
5.05 5.46% 20

In den vorigen Jahren sah das teilweise zwar etwas besser aus, aber ich rechne lieber mit den konservativeren Werten.

So wie es aussieht, werde ich daher wohl den SPDR und den DK DAX wieder verkaufen (sobald sich das finanziell lohnt) und gegen weitere iShares und DK DAXPLUS eintauschen.

Mit meinen 93,99 Euro habe ich damit die 100,- Euro Dividendeneinnahmen für dieses Jahr wohl knapp verpasst. Schade eigentlich, aber ein paar Tage habe ich ja noch. Das muss nächstes Jahr besser werden.

Zwischen den Jahren habe ich vielleicht endlich mal Zeit, mein komplettes Portfolio darzustellen und mir Meinungen von Euch abzuholen (ja, ihr könnt auch kommentieren ;-)


Samstag, 19. Dezember 2015

Osram - Trottel-Ich

Ihr habt ja bestimmt schon gelesen, wie das mit Volkswagen bei mir lief. Aber wisst Ihr was? Sowas ähnliches ist mir nochmal passiert!

Man sollte ja denken, dass man aus seinen Fehlern lernen sollte, aber da bin ich wohl resistent.

Ich weiss noch, wie ich auf dem Parkplatz von Aldi stand und nicht schlecht staunte, dass Osram 20% im Minus lag. Selbe Überlegung wie bei VW: Schlechte Nachricht, Kurs runter, Stop losses überschlagen sich, muss ja wieder rauf gehen.

Die Begründung für den Kurssturz sollten Umstrukturierungen sein, etwas, was ich grundsätzlich eher positiv sehe, denn normalerweise dient sowas ja der Optimierung.

Diesmal dachte ich aber tatsächlich: Jetzt zocke ich mal. Und kaufte 50 Aktien zu je 40,89 Euro.

Nun ja. Und nun stehen die bei 38,91, also knapp 2 Euro günstiger. Da warte ich mal noch etwas, vielleicht wird das ja noch was.

Aber dafür habe ich mir jetzt fest vorgenommen, keine Spontankäufe mehr vorzunehmen. Genug gespielt, bin ja alt genug jetzt. Gell?

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Volkswagen oder Das fallende Messer

Dann will ich doch mal erzählen, was ich gleich am Anfang meiner neuen Börsenkarriere falsch gemacht habe, indem ich nämlich ins fallende Messer gegriffen habe in Form von Volkswagen-Aktien.

Die Geschichte mit den Abgaswerten war ganz frisch, ich habe es morgens schon in irgendwelchen Finanznachrichten gelesen aber nicht weiter beachtet. Erst als es dann sogar in den Nachrichten im Radio lief, habe ich mal näher nachgesehen und sehr gestaunt, als VW mit über 20% im Minus lag.

Mein erster Gedanke war, dass aufgrund dieser Meldung der Kurs zunächst etwas nachgelassen hat und dann einige Stop-Losses aktiviert wurden, wodurch der Kurs noch weiter fiel und noch weitere Stop-Losses gegriffen haben. In den nächsten Tagen würde die alle wieder einsteigen und den Preis wieder nach oben treiben.

Klarer Kaufkurs und so kaufte ich 15 VW Vorzugsaktien für je 132,23. "Schnäppchen", dachte ich noch und fühlte meine Überlegungen bestätigt, als der Kurs abends mit 133,60 Euro schloss.

Wir alle wissen, wie es weiterging: Am nächsten Tag schaute ich gegen Mittag mal rein und staunte nicht schlecht, als der Kurs in Richtung 100,- Euro ging. Oje. Als sich eine Konsolidierung bei etwa 105,- Euro abzeichnete, rang ich mich durch, weitere Aktien zu kaufen, diesmal 19 Stück zum Preis von je 105,62 Euro. Nun hatte ich schon fast 4000,- Euro versenkt. Gemittelter Einstandspreis der 34 Aktien war 117,36 Euro.

Nächster Tag: Unter 100, unter 95, ich glaube auch unter 85 Euro, ich habe mich schon nicht mehr getraut, nachzugucken, geschweige denn, noch mehr nachzukaufen. Lieber noch etwas abwarten und schauen, was da noch passiert. Ich habe dann auch später nicht mehr nachgekauft, zu heiß das alles, obwohl es im Nachhinein besser gewesen wäre. Nur weiss man das halt vorher nicht :-)

Das Schlimme ist: Eigentlich hielt ich beide Käufe für vernünftige Entscheidungen und nicht etwa für aus der Gier heraus getätigte. Und zwar aus folgenden Gründen:


  1. Ich hatte mich schon ein bis zwei Wochen vorher mit Automobilaktien beschäftigt und war der Meinung, dass ich welche in meinem Portfolio haben sollte. Alle schworen damals auf Daimler, es gab da auch einen ominösen chinesischen Investor (oder Partnerfirma, mit der man irgendwas entwickelte, ich weiss es nicht mehr) und wenn das alle so befeuern, macht mich das immer etwas vorsichtig. BMW hätte mir besser gefallen, Porsche habe ich noch geguckt, Audi stand damals bei 750,- Euro für eine(!) Aktie, VW bei 160 und das war mit irgendwie zu teuer. Eigentlich sollte das ja keine Rolle spielen, ich denke aber psychologisch fühlt sich das für mich so an, als ob eine teure Aktie tiefer fallen kann als eine billige (preislich gesehen). Tatsächlich können jedoch beide um 90% fallen - und danach gleich nochmal um 90%, in beiden Fällen ist das Geld in den Sand gesetzt.
    Jedenfalls erschien mir die VW-Aktien nach dem Sturz um fast 30 Euro super günstig und ich war mir sicher, dass sie bald wieder ihren alten Wert erreicht, zumal es auch Analystenmeinungen gab, die VW bei 200 Euro sahen.
  2. Der Grund für den Absturz: "getürkte Abgaswerte" erschien mir als zu schwach für einen solchen Skandal. Ich finde es auch heute noch überzogen, diese Aktie dafür so tief zu prügeln wie es getan wurde.
    Niemand regt sich darüber auf, dass Firmen Regenwälder abholzen, um ihre Gewinne zu maximieren, oder wenn Menschen weit weg unter fragwürdigsten Bedingungen Handies zusammenbauen oder Elektroschrott verbrennen, aber wenn ein Autohersteller mehr tut als die Reifen zu stark aufzupumpen um bessere Werte zu bekommen eine solche Welle machen? Nein, für mich hat das ein Geschmäckle. Vielleicht wird die Zeit hier noch etwas Aufklärung bringen.
    Ich möchte das jetzt allerdings auch nicht kleiner reden, als es ist: Betrug ist Betrug und gehört bestraft.
  3. Eine dritte Sache hatte ich noch, aber jetzt habe ich mich in Rage geschrieben und es vergessen. So kann es gehen. Wenn es mir wieder einfällt, trage ich es einfach nach... ;-)
Glücklicherweise hat sich die Sache mittlerweile wieder entspannt, der Kurs ging ja neulich erfreulicherweise wieder nach oben und ich konnte die ersten 15 Aktien tatsächlich wieder mit einem kleinen (sehr kleinen) Gewinn wieder verkaufen. 

Mir bleiben noch die 19 anderen Aktien für 105,62 Euro, mit denen ich noch nicht weiss, was ich tun soll. Eigentlich habe ich ja jetzt einen deutschen Autobauer zu einem tollen Einstandspreis, den ich hoffentlich nicht mehr unterboten bekomme, andererseits, weiss man noch nicht, was die Zukunft bringt und wie lange es dauert, bis alles wieder normal wird.

Fest steht, dass ich sie dieses Jahr noch halte, weil ich sonst die volle Steuer auf den Gewinn zahle, nächstes Jahr könnte ich wieder meinen Freibetrag ausnutzen. Bei 25 Euro Gewinn pro Aktie  entsprechen bestimmt 7-8 Jahren Dividenden, wahrscheinlich nehme ich das mit und lege das Geld lieber in einen ETF. Das ist weniger Aufregend.

Ach ja: Den imposanten Gewinn, den ich mit den ersten fünfzehn Aktien gemacht habe möchte ich euch nicht vorenthalten: Er lag bei *Trommelwirbel*: 5 Cent!

Sonntag, 13. Dezember 2015

Wie alles weiterging

Mal weiter im Text, wo war ich? Ach ja, das ganze Geld war auf dem Tagesgeld-Konto und bereit, drei Prozent Zinsen abzustauben. Zumindest die ersten 20k, der Rest darüber bekam nur 0,4% oder so.

Was aber damit anfangen? Gold! Wer reich ist, hat Gold und wer Gold hat ist reich. Krisensicher und so. Außerdem gerade günstig mit einer Unze unter 1100$. Zumindest, wenn man sich die letzten paar Jahre anschaut, als die Unze noch bei bis zu 1700$ lag.

Auf http://www.gold.de findet man eine gute Übersicht der aktuellen Preise für Gold, Silber und andere Rohstoffe.
Unter http://www.goldseiten.de gibt es viel wissenswertes, Hintergründe und auch aktuelle Nachrichten zum Thema Gold und Edelmetalle. Und es gibt dort ein kleines Forum mit etwa einem Dutzend aktiver Edelmetallnerds, die scheinbar Gold (und Silber) sammeln, die aber auch recht interessant diverse Aktien von Minenbetreibern analysieren und sich hier austauschen.

Hier habe ich mich etwas eingelesen und mich schlussendlich dazu hinreißen lassen, zwei Aktien zu kaufen:
1. Lake Shore Gold Corp, 1250 Stück zu 0,79 Euro, die jetzt bei etwa -10% liegen
2. Goldquest Mining Corp: 6000 Stück zu acht Cent, knapp 500,- Euro. Von denen habe ich 4500 Stück für ebenfalls fast 500,- Euro wieder verkauft. Die verbleibenden 1500 Stück haben somit eigentlich nichts mehr gekostet (meine 500,- habe ich ja wieder). Weil es in der Renditeberechnung aber doof aussieht habe ich den anteiligen Einstandspreis in meiner Tabelle behalten. Hier habe ich gerade wieder eine Offer laufen, die mir 7300 Stück zu je 6 Cent bringen soll. Mal sehen, ob das funktioniert. Die würde ich dann auch behalten.

Aber mir war schon bewusst, dass es hier ein recht hohes Risiko gibt, daher habe ich mir die hier eingesetzten Euros als 'Spielgeld' für genau dies abgeknappst. Mehr werde ich hier nicht riskieren.

Zumal ich mich mittlerweile noch etwas weiter umgehört habe. Als vielfahrender Außendienstler habe ich das Radiohören mittlerweile satt und ich höre verstärkt bis fast ausschließlich Podcasts unterschiedlicher Interessensgebiete. So habe ich einfach mal nach Finanzen gesucht und "Aktien mit Kopf" gefunden und auch gleich ein paar Folgen gehört.

Erster Eindruck: Ganz ehrlich und ich hoffe, er nimmt es mir nicht übel, falls er das liest: Luftpumpe, ein Typ, bei dem ich unwillkürlich nach dem Hintergedanken fragen würde, wenn er mir nur ein Käsebrötchen anbieten würde. Aber: Ich glaube, damit tue ich ihm Unrecht, denn erstens waren das seine ersten Schritte im Podkäst (das er penetrant mit ä spricht), zweitens habe ich mir mittlerweile ein paar seiner Youtube-Videos angesehen. Auch wenn das nicht gerade mein Medium ist, denke ich, dass man dort einiges lernen kann, besonders, wenn man sich gerade in die Materie einarbeitet. Daher doch von mir ein nettes Lob ;-)

Hier habe ich zum ersten Mal von ETFs gehört, etwas über Finanzielle Freiheit gelernt und - uuuund: Er hat Fräulein Zaster Interviewt, deren Webseite http://sauerkrautundzaster.de ich mir gleich im Auto notierte.

Lesen ist mir lieber als Videos angucken und so bin ich hier erstmal hängen geblieben, habe dann auch den Finanzrocker kennengelernt, weiter zum Finanzwesir, dem Privatier und immer weiter durch die Blogrolls, ein paar davon habe ich bereits in meine eigene eingetragen, weitere werden noch folgen. Vielleicht wird das noch eine Artikelserie, in der ich die einzelnen Blogger vorstelle. Mal gucken.




Montag, 7. Dezember 2015

Wie alles begann

Im Frühjahr bekam ich Post von einer Bausparkasse, bei der ich bis dahin einen Vertrag laufen hatte, der aber nun ausgelaufen war. Zwei Briefe mit Schecks über insgesamt knapp 13.000,- Euro. Die waren aber glaube ich auch froh, mich los zu sein, schon Jahre zuvor haben die mich regelmäßig bedrängt, endlich doch auch mal einen Kredit aufzunehmen. "Na, mal was leisten? Zu günstigen Zinsen? Wir beraten Sie gerne!" Naja, der Vertrag brachte mir aber jährliche Zinsen von 5,5%, wenn ich mich recht erinnere und so habe ich die immer ignoriert.

Nun aber war der Vertrag zu Ende und ich wurde ausgezahlt. Natürlich brachte ich das Geld gleich auf die Bank und zahlte es auf mein Girokonto ein. Da lag es aber nun und da ich in den letzten Monaten recht wenig ausgegeben hatte, lag noch etwa das gleiche mit dort herum. Ich erinnere mich noch, dass ich mal aufs Konto geschaut habe und dort 25.000,- Euro liegen hatte.

Eigentlich ein gutes Gefühl, dass man sich mal spontan ein neues Auto kaufen könnte, oder irgendwas in dieser Größenordnung. Andererseits ging mir aber auch durch den Kopf, dass dieses Geld da eigentlich ziemlich nutzlos ist.

Entschuldigt, das muss jetzt ziemlich großkotzig klingen, was ich hier schreibe, aber es geht mir hier nicht ums angeben, sondern möchte so ehrlich wie möglich beschreiben, wie sich meine Sichtweise bei Finanzthemen ändert. Darum hat sich immer meine Frau gekümmert und ich war froh, mich nicht mit Steuern und diesen Kram belasten zu müssen (wobei sie das gerne weiter tun darf ;-) Jedenfalls möchte ich nicht mit ominösen Summen hantieren, sondern die Größenordnungen aufzeigen, die bei mir zugrunde liegen.

Jedenfalls erinnerte ich mich an das Depot bei der Direktanlagebank und das zugehörige Tagesgeldkonto. Leider gab es dort keine nennenswerten Zinsen, aber ich wurde bei der consorsbank fündig, die gerade eine Aktion hatte, dass man 1% für ein Jahr als Neukunde bekommt, wenn man Aktien aus dem alten Depot ins neue überträgt und zusätzliche zwei zusätzliche Prozent, wenn man das alte Depot durch die Consors auch gleich auflösen lässt. Drei Prozent (bis max. 20.000,- Euro) sind ein Deal und machte genau das. Hat übrigens auch wunderbar geklappt, obwohl die Aktion auslief, bevor das Diraba-Depot vollständig übertragen war.

Im neuen Depot waren nun noch vier Aktien, von denen drei eigentlich keinen Wert mehr haben, eine fünfte wurde bei der Übertragung gleich als wertlos ausgebucht. Die eine nennenswerte war eine Brocade-Position, die ich damals vom quasi letzten Geld investiert hatte. Die allerdings hatte es in sich: Aus den etwa 7.000,- Euro sind fast 13k geworden, zwischenzeitlich waren es sicherlich noch mehr, aber ich habe dann beschlossen, die Gewinne mitzunehmen, nachdem sich der Kurs weiter reduziert hatte. Am Ende waren es knapp 12.600,- Euro Erlös (nach Steuern und Soli), also fast 6.000,- Euro Gewinn.

Von meinem Girokonto habe ich mir dann noch 16.000,- Euro dazu überwiesen, schon um die 20k Obergrenze für die 3% auf Tagesgeld zu bekommen. Ganz ohne Geld auf dem Giro wollte ich aber auch nicht sein, daher nicht alles.

Das oben beschriebene hat schon seine Zeit in Anspruch genommen: Ich rede hier von Anfang April bis Anfang August, als die Brocade verkauft wurde. Und ich war noch lange nicht auf dem Pfad der Tugend mit Buy&Hold, Value-Aktien, Dividenden-Aristokraten oder gar der finanziellen Freiheit. Aber das hebe ich mir mal für einen nächsten Artikel auf.

Samstag, 5. Dezember 2015

Verluste realisieren und dadurch Steuern sparen

Donnerstag habe ich ein paar Aktien verkauft, die schon ganz gehörig im Minus waren. Corus Entertainment, ein Medienunternehmen aus Canada, die recht hohe Dividenden zahlen und dabei sogar monatlich auszahlen. Von denen hatte ich Mitte September 160 Aktien zu 9,45 Euro gekauft, anfang November dann nochmal 200 Stück zu 8,95 Euro (jeweils inklusive Kosten).

Mittlerweile hat sich der Kurs noch weiter zurückentwickelt, bei knapp 7 Euro dümpelt sie gerade herum. Hierzulande erfährt man kaum was über die, da muss man schon in kanadischen Finanzforen suchen. Man strukturiert gerade um und ich denke, daher ist da noch etwas Verunsicherung drin. Meiner Meinung nach sollte das am Ende alles gut werden.

Mitte des Jahres habe ich einen größeren Posten alter Aktien aufgelöst und dabei etwa 5000,- Euro Kursgewinne erhalten. Das hat meinen Freistellungsauftrag gleich aufgefressen, so dass ich einen Haufen Steuern dafür abgezogen bekam.

Nun kann man jedoch Kursverluste von Kursgewinnen abziehen und da ich bei Corus bereits knapp 1000,- Euro im Minus lag, habe ich die kurzerhand verkauft. Naja, nicht wirklich kurzerhand, ich habe mir schon was überlegt vorher, war aber nicht 100%ig sicher.

Aha: Teuer kaufen, billig verkaufen? Das sollte doch umgekehrt sein? Toller Trick, Ozwalt, toller Trick!

Naja, der Trick ist eigentlich der, dass man die Aktien zu dem günstigen Preis gleich wieder zurück kauft, so dass man am Ende fast das gleiche hat wie vorher, nur eben abzüglich der Kosten für die beiden Transaktionen (Banken verdienen sich an sowas doof).

Tatsächlich sehe ich am nächsten Tag gleich eine Gutschrift der Bank über zurückgezahlte Steuern in Höhe von 247,- Euro. Fein säuberlich aufgeteilt auf zwei Buchungen für die Steuer und den Solidaritätszuschlag.

Im Endeffekt habe ich nun meine alten Aktien wieder (ich habe bei der Gelegenheit gleich auf insgesamt 500 aufgestock), zweimal Transaktionskosten (etwas weniger, weil ich ja einmal noch nachgekauft hätte) und eine Steuergutschrift, die die Kosten mehr als aufwiegt. Funktioniert natürlich nur, wenn man mehr als seinen Steuerfreibetrag bereits an Kursgewinnen übererfüllt hat. Und: Du kannst die Kosten aus dem Aktienverkauf nicht mit Dividendengutschriften verrechnen.

Übrigens habe ich die Steuern nicht wirklich gespart, sondern nur in die Zukunft verschoben, denn wenn ich diese Aktien irgendwann mal wieder verkaufe, wird natürlich der günstige Kurs von vorgestern zugrundegelegt, so dass irgendwann mal die Kursgewinne deutlich höher sein dürften. Aber da ich eigentlich nicht vor habe, mich von Aktien zu trennen (buy & hold), dürfte das hoffentlich nie vorkommen.

Meine internen Unterlagen führe ich natürlich noch mit den alten Werten, also 160x 9,45 + 200x 8,95 + 140x 7,44 Euro. Die neuen 140 Aktien haben eigentlich einen Kurs von 6,978 Euro gehabt, aber die gesammelten Kosten habe ich da aufgeschlagen, war am wenigsten Arbeit für mich. Die Dividendenrendite errechne ich mir auch von den Originalwerten, immerhin war das mein ursprünglich eingesetztes Kapital. Insgesaamt habe ich nun für 500 Corus-Aktien 4.343,53 Euro bezahlt, ein Einstandspreis von 8,69 Euro.

Viel Luft, das wieder aufzuholen, aber ich habe ja auch viel Zeit. Bis dahin lebe ich von den Dividenden.

Freitag, 4. Dezember 2015

kleiner Spartipp: Geheimgeld

Immer, wen ich am Bankautomaten Geld abhebe, stecke ich gleich einen der Scheine in ein Fach, in dem ich ihn gleich wieder vergessen kann. Das ist so ein Fach, in das ich eigentlich nie hineinschaue, bei vielen Portemonnaies gibt es sogar noch einen Reißverschluss davor, ich nenne es gerne Geheimfach, obwohl es das natürlich nicht ist. Also hebe ich im Endeffekt zwar z.B. 400,- Euro ab, verbrauche dann aber eigentlich nur 350,- oder 380,- Euro davon.

Für mich funktioniert das wunderbar, denn spätestens wenn ich den letzten 50er anbreche, passe ich etwas besser auf, wozu ich das Geld ausgebe, sonst muss ich ja demnächst wieder zum Bankomaten. So hält das Geld tatsächlich etwas länger als sonst.

Das funktioniert für mich super, für andere vielleicht nicht. Im Endeffekt läuft das nur auf etwas Psychologie hinaus (vulgo: Selbstbetrug), denn im Endeffekt muss ich dadurch eigentlich öfter wieder zur Bank. Tatsächlich versuche ich aber immer, das Geldabheben soweit wie möglich nach hinten zu verschieben (man kann da schlecht parken, ach bei dem Wetter, und außerdem habe ich da doch noch mein Geheimgeld).

Das ist ein super Notgroschen, z.B. auch beim Einkaufen, wenn die Kartenzahlung mal ausfällt (erst neulich wieder passiert) oder ich leiste mir etwas, das ich eigentlich für zu teuer halte, es aber unbedingt haben möchte. Dann ist dieses 'gefundene' Geld quasi ein Preisnachlass.

So etwas kommt aber glücklicherweise selten vor, meistens kann ich widerstehen und sogar aus einem Mediamarkt wieder herausgehen, ohne etwas gekauft zu haben! Ich glaube, darauf kann ich sogar ein wenig Stolz sein.

Nein, in der Regel läppert sich das Geld zusammen und ich habe schon mehrmals mehrere fünfzig Euro Zuhause in die Schreibtischschublade gelegt, um das Verlustrisiko zu minimieren. Und einmal habe ich von dem so gesparten Geld sogar eine Unze Gold gekauft. Für über 1000,- Euro!

Aber davon ein anderes Mal.

Update: Heute stand ich in der Apotheke und hatte überhaupt kein Geld mehr im Portemonnaie. Habe ich die 13 Euro doch mit der EC-Karte zahlen müssen. Soviel zu Theorie und Praxis ;-)

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Sparquote

Vor ein paar Tagen habe ich endlich geschnallt, was es mit dieser Sparquote auf sich hat. Nachdem ich das schon mehrmals gelesen hatte, dachte ich immer: Aber wenn verschiedene Leute einen Bestimmten Anteil sparen, sind es doch immer unterschiedliche Baisgrößen (Gehälter) von denen man ausgehen muss. Wenn jemand doppelt so viel verdient als jemand anderes, dann wird bei gleicher Sparquote doch doppelt so viel gespart, wie bei der oder dem anderen?

Dann habe ich jedoch den schon fast ein Jahr alten Blogbeitrag von Andreas gelesen: http://freisparen.com/die-macht-des-sparens/
Zunächst hat es mich gestört, dass er ständig von der SparQUOTE schreibt, aber dann mit Geldbeträgen rechnet, aber sei es drum. Im letzten Abschnitt ist dann endlich der Groschen gefallen:

Wer wenig zum Leben braucht, muss natürlich auch ein kleineres Vermögen aufbauen als jemand, der viel zum Leben benötigt! Und dann kann man das sehr schön als Funktion des Sparanteils zum Gesamteinkommen umschreiben.

MrMoneymustache beschreibt das auch sehr schön (auf englisch):
http://www.mrmoneymustache.com/2012/01/13/the-shockingly-simple-math-behind-early-retirement/

Zu meiner eigenen Sparquote kann ich momentan nichts sagen. Ich werde variabel bezahlt und bekomme 2 Monate eine feste angenommene Zielerreichung und im dritten Monat wird die tatsächliche ausgerechnet und ich bekomme die Differenz auf das nächste Gehalt aufgerechnet (oder abgezogen, leider auch ab und zu der Fall). So habe ich Ende Oktober kein Geld übrig gehabt und Ende November dann doch wieder 3000,- Euro ins Depot überwiesen. In meinen eigenen Hochrechnungen versuche ich, auf monatliche 1500,- Euro zu kommen. Am Ende des Jahres, versuche ich mal, das etwas aufzuschlüsseln.

Darüber hinaus führe ich jetzt ein Haushaltsbuch für mich und versuche herauszufinden, wohin das meiste Geld verschwindet und ob es das tatsächlich muss... Aber auch das habe ich erst seit Mitte September, hat also noch wenig Aussagekraft.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Depot am 30.11.15

So sieht mein Depot momentan aus:





Im August hatte ich bereits etwa 4.000 Euro investiert, das Chart zeigt den Verlauf seit September für das Depot an sich und gegenläufig das noch nicht investierte Vermögen. Ich wollte das Geld nicht komplett auf einen Schlag investieren (irgendwie habe ich da doch Hemmungen, größere Beträge einzusetzen), so dass ich alles in Einzelpositionen zu 1500-2000 nach und nach in verschiedene ETFs und Dividendenaktien investiert habe.

Im November hatte ich dann alles durch und hatte nur noch unter 1000,- Euro flüssig. Ende des Monats konnte ich mir dann doch noch 3000,- überweisen und habe die auch gleich teilweise umgesetzt.

Die genauen Werte zeige ich Euch auch noch bei Gelegenheit und erzähle wahrscheinlich auch, warum ich was gekauft habe.