Freitag, 12. August 2016

Das Depot der Kinder

In einem Kommentar wurde ich gefragt, ob ich auch ein Depot für die Kinder habe. Habe ich und das kann ich auch gleich etwas größer ausführen als nnur in einem Kommentar.

Es sind zwei Kinder, die im Abstand von vier Jahren geboren wurden. Das erste hatte den Vorteil, dass alle Zuwendungen der Verwandtschaft nicht aufgeteilt werden mussten, den hatte das zweite Kind ja nicht. Und so hatte sich ein recht großer Betrag angesammelt, der etwas ungleich verteilt war.

Anfang des Jahres haben wir mal alles zusammengetragen, Sparschweine geschlachtet und noch ein bisschen was draufgelegt und erstmal nur ein Depot fürs Erstgeborene angelegt. Dort kamen so immerhin gut 12.000 Euro zusammen, die wir zu recht günstigen Preisen (nicht Bestpreise, die kamen erst im Februar) in einen ETF angelegt haben, den ETFL23, also den Deka Daxplus. Dazu kommt noch ein Sparplan in Höhe von 100 Euro monatlich, der in einen MSCI World ETF fließt.

Der Deka Daxplus hat ja neulich ausgeschüttet und so befinden sich gerade knapp über 650 Euro verfügbar auf dem Konto, Ich überlege, daraus noch einen 50 Euro Sparplan auf einen Emerging Markets aufzusetzen. Irgendwie gefällt es mir, dass die Ausschüttungen des einen den Sparplan des anderen finanzieren.

Langfristig würden die beiden Sparpläne dann zwei Drittel World Index und ein Drittel Emerging Markets ergeben. Das Geld aus den Ausschüttungen wird nicht komplett aufgebraucht (da kommt ja sogar noch eine kleine Ausschüttungen im November) und sollte sich ansammeln. Daraus könnte man dann ab und zu ein Rebalancing durchführen.

Insgesamt denke ich, dass das so ganz gut laufen wird. Es gibt allerdings ein Problem, das schwieriger zu lösen ist, als ich zuerst dachte, nämlich die Aufteilung des Geldes auf beide Kinder.

Wenn beide Kinder gleich alt wären, könnte man ja einfach halbe-halbe machen und alles wäre gut. Andererseits trennen die beiden ja vier Jahre, das heißt, wenn wir aufteilen, kann sich das zwischen den beiden 18. Geburtstagen sehr unterschiedlich entwickeln.

Wir haben uns überlegt, dass wir kurz vor dem 18. Geburtstag des ersten Kindes das Depot aufteilen nach Lebensalter der beiden, also 18:14 (oder 17:13, mal sehen) und schauen, dass das zweite Depot den Nachteil in den vier Jahren wieder aufholt. Die Differenz würden wir natürlich dann ausgleichen oder umgekehrt zur Hälfte dem ersten Kind nachträglich zukommen lassen.

Aber: Angenommen, es sind bis zum ersten Geburtstagstermin insgesamt 3000 ETF-Anteile zusammengekommen und der Wert entspricht zufällig exakt 30.000 Euro (nur als Beispiel zum einfachen rechnen). Dann könnten wir sehr einfach 17:13 rechnen, nämlich 1700 Anteile/1300 Anteile mit Betrag 17.000 bzw. 13.000 Euro.

Unsere Überweisung würde dann nur noch dem zweiten Kind zugute kommen und sollte dann die Differenz ausgleichen. Und das hängt dann von den Märkten ab, denn es könnte ja auf- und abwärts gehen. Ist es dann richtig oder fair, wenn das zweite Kind zum 18. ebenfalls 1700 Anteile bekommt auch wenn der Gegenwert dann nur 14.000 Euro liegt oder sollte besser der Betrag ebenfalls bei 17.000 Euro liegen auch wenn es dafür z.B. 2000 Anteile benötigt?

Mir erscheint die Aufteilung der Anteile fairer, denn wenn das erste Kind sein Depot weiter behält, dürfte es ja wertmäßig bis dahin wieder angepasst sein. Sicher bin ich mir aber nicht, vielleicht hat ja der werte Leser eine Idee? Wie macht ihr das?

Vielleicht noch eine Anmerkung am Ende: Ich nutze das Kinderdepot nicht, um Steuern zu sparen, ich bin mir auch nicht sicher, ob das so einfach möglich wäre. Das Geld dort ist für die Kinder bestimmt und soll es auch bleiben, daher werde ich es immer getrennt vom eigenen Depot behandeln (und auch hier nicht groß veröffentlichen).

3 Kommentare:

  1. Nun, das Depot/Konto wird bei Deinem Kind ja kostenlos geführt werden.

    Insofern ist es eher anzuraten, den Betrag sofort aufzuteilen und das zweite Depot gleich mit zu eröffnen und dort separat anzulegen.

    Niemand kann die Kursentwicklung voraussehen und bei einem sehr hohen Kursgewinn ist nicht auszuschließen, dass bei einer finalen Aufteilung noch Ertragssteuern anfallen.

    Die Übertragung stellt schließlich einen Veräußerungsvorgang dar (von dem das eine Konto belastet wird, das andere nicht). Selbst ohne anfallende Steuern begänne bei Übertragung für Kind 2 alles steuertechnisch bei 0, Kind 1 bliebe weiter auf den zukünftig zu versteuernden Gewinnen sitzen.

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  2. Hallo,

    erstmal Kompliment zu Deinem Blog. Gefällt mir.

    Eine Frage zum Kinderdepot: Läuft das Depot noch auf Deinem Namen? Oder auf Namen des Kindes?
    Ich habe auch Kinder und werde noch 2 Kinderdepots eröffnen. Weiß nur noch nicht wo. Und auf Namen der Kinder, weil man dann steuerlich erstmal nix zu bedenken hat (thesaurierenden Welt-ETF).

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    1. Ja danke, dass Dir mein Blog gefällt und sorry, dass ich gerade etwas selten schreibe, ich bleibe aber dran :-)

      Das Depot läuft auf den Namen des Kindes, demnächst: der Kinder, denn was BadBanker geschrieben hat ist vollkommen richtig, dass wir die Wertpapiere besser aufteilen, bevor sie viel an Wert gewinnen. Das gehen wir auch demnächst mal an.

      Steuerlich ist das für die beiden auch besser, weil ja beide ihren eigenen Freibetrag haben. Eigentlich können die sogar noch viel mehr steuerfrei verdienen, dann müsst man aber auch einen Steuerbescheid abgeben. Vielleicht mache ich daher den neuen Sparplan auf einen ausschüttenden ETF, zumindest bis die Erträge dort wieder in die Nähe der 801 Euro kommen.
      Hoffe, das war erhellend,
      Oz

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