Samstag, 5. Dezember 2015

Verluste realisieren und dadurch Steuern sparen

Donnerstag habe ich ein paar Aktien verkauft, die schon ganz gehörig im Minus waren. Corus Entertainment, ein Medienunternehmen aus Canada, die recht hohe Dividenden zahlen und dabei sogar monatlich auszahlen. Von denen hatte ich Mitte September 160 Aktien zu 9,45 Euro gekauft, anfang November dann nochmal 200 Stück zu 8,95 Euro (jeweils inklusive Kosten).

Mittlerweile hat sich der Kurs noch weiter zurückentwickelt, bei knapp 7 Euro dümpelt sie gerade herum. Hierzulande erfährt man kaum was über die, da muss man schon in kanadischen Finanzforen suchen. Man strukturiert gerade um und ich denke, daher ist da noch etwas Verunsicherung drin. Meiner Meinung nach sollte das am Ende alles gut werden.

Mitte des Jahres habe ich einen größeren Posten alter Aktien aufgelöst und dabei etwa 5000,- Euro Kursgewinne erhalten. Das hat meinen Freistellungsauftrag gleich aufgefressen, so dass ich einen Haufen Steuern dafür abgezogen bekam.

Nun kann man jedoch Kursverluste von Kursgewinnen abziehen und da ich bei Corus bereits knapp 1000,- Euro im Minus lag, habe ich die kurzerhand verkauft. Naja, nicht wirklich kurzerhand, ich habe mir schon was überlegt vorher, war aber nicht 100%ig sicher.

Aha: Teuer kaufen, billig verkaufen? Das sollte doch umgekehrt sein? Toller Trick, Ozwalt, toller Trick!

Naja, der Trick ist eigentlich der, dass man die Aktien zu dem günstigen Preis gleich wieder zurück kauft, so dass man am Ende fast das gleiche hat wie vorher, nur eben abzüglich der Kosten für die beiden Transaktionen (Banken verdienen sich an sowas doof).

Tatsächlich sehe ich am nächsten Tag gleich eine Gutschrift der Bank über zurückgezahlte Steuern in Höhe von 247,- Euro. Fein säuberlich aufgeteilt auf zwei Buchungen für die Steuer und den Solidaritätszuschlag.

Im Endeffekt habe ich nun meine alten Aktien wieder (ich habe bei der Gelegenheit gleich auf insgesamt 500 aufgestock), zweimal Transaktionskosten (etwas weniger, weil ich ja einmal noch nachgekauft hätte) und eine Steuergutschrift, die die Kosten mehr als aufwiegt. Funktioniert natürlich nur, wenn man mehr als seinen Steuerfreibetrag bereits an Kursgewinnen übererfüllt hat. Und: Du kannst die Kosten aus dem Aktienverkauf nicht mit Dividendengutschriften verrechnen.

Übrigens habe ich die Steuern nicht wirklich gespart, sondern nur in die Zukunft verschoben, denn wenn ich diese Aktien irgendwann mal wieder verkaufe, wird natürlich der günstige Kurs von vorgestern zugrundegelegt, so dass irgendwann mal die Kursgewinne deutlich höher sein dürften. Aber da ich eigentlich nicht vor habe, mich von Aktien zu trennen (buy & hold), dürfte das hoffentlich nie vorkommen.

Meine internen Unterlagen führe ich natürlich noch mit den alten Werten, also 160x 9,45 + 200x 8,95 + 140x 7,44 Euro. Die neuen 140 Aktien haben eigentlich einen Kurs von 6,978 Euro gehabt, aber die gesammelten Kosten habe ich da aufgeschlagen, war am wenigsten Arbeit für mich. Die Dividendenrendite errechne ich mir auch von den Originalwerten, immerhin war das mein ursprünglich eingesetztes Kapital. Insgesaamt habe ich nun für 500 Corus-Aktien 4.343,53 Euro bezahlt, ein Einstandspreis von 8,69 Euro.

Viel Luft, das wieder aufzuholen, aber ich habe ja auch viel Zeit. Bis dahin lebe ich von den Dividenden.

1 Kommentar:

  1. Also Corus wäre auf jeden Fall mal interessant zu analysieren (siehe auch Finanzkennzahlen auf Gurufocus). Hast du die nur wegen der Dividende gekauft? Weil sie ja doch ganz schön hohe Schulden aufgebaut haben und relativ viel Goodwill...

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