Montag, 7. Dezember 2015

Wie alles begann

Im Frühjahr bekam ich Post von einer Bausparkasse, bei der ich bis dahin einen Vertrag laufen hatte, der aber nun ausgelaufen war. Zwei Briefe mit Schecks über insgesamt knapp 13.000,- Euro. Die waren aber glaube ich auch froh, mich los zu sein, schon Jahre zuvor haben die mich regelmäßig bedrängt, endlich doch auch mal einen Kredit aufzunehmen. "Na, mal was leisten? Zu günstigen Zinsen? Wir beraten Sie gerne!" Naja, der Vertrag brachte mir aber jährliche Zinsen von 5,5%, wenn ich mich recht erinnere und so habe ich die immer ignoriert.

Nun aber war der Vertrag zu Ende und ich wurde ausgezahlt. Natürlich brachte ich das Geld gleich auf die Bank und zahlte es auf mein Girokonto ein. Da lag es aber nun und da ich in den letzten Monaten recht wenig ausgegeben hatte, lag noch etwa das gleiche mit dort herum. Ich erinnere mich noch, dass ich mal aufs Konto geschaut habe und dort 25.000,- Euro liegen hatte.

Eigentlich ein gutes Gefühl, dass man sich mal spontan ein neues Auto kaufen könnte, oder irgendwas in dieser Größenordnung. Andererseits ging mir aber auch durch den Kopf, dass dieses Geld da eigentlich ziemlich nutzlos ist.

Entschuldigt, das muss jetzt ziemlich großkotzig klingen, was ich hier schreibe, aber es geht mir hier nicht ums angeben, sondern möchte so ehrlich wie möglich beschreiben, wie sich meine Sichtweise bei Finanzthemen ändert. Darum hat sich immer meine Frau gekümmert und ich war froh, mich nicht mit Steuern und diesen Kram belasten zu müssen (wobei sie das gerne weiter tun darf ;-) Jedenfalls möchte ich nicht mit ominösen Summen hantieren, sondern die Größenordnungen aufzeigen, die bei mir zugrunde liegen.

Jedenfalls erinnerte ich mich an das Depot bei der Direktanlagebank und das zugehörige Tagesgeldkonto. Leider gab es dort keine nennenswerten Zinsen, aber ich wurde bei der consorsbank fündig, die gerade eine Aktion hatte, dass man 1% für ein Jahr als Neukunde bekommt, wenn man Aktien aus dem alten Depot ins neue überträgt und zusätzliche zwei zusätzliche Prozent, wenn man das alte Depot durch die Consors auch gleich auflösen lässt. Drei Prozent (bis max. 20.000,- Euro) sind ein Deal und machte genau das. Hat übrigens auch wunderbar geklappt, obwohl die Aktion auslief, bevor das Diraba-Depot vollständig übertragen war.

Im neuen Depot waren nun noch vier Aktien, von denen drei eigentlich keinen Wert mehr haben, eine fünfte wurde bei der Übertragung gleich als wertlos ausgebucht. Die eine nennenswerte war eine Brocade-Position, die ich damals vom quasi letzten Geld investiert hatte. Die allerdings hatte es in sich: Aus den etwa 7.000,- Euro sind fast 13k geworden, zwischenzeitlich waren es sicherlich noch mehr, aber ich habe dann beschlossen, die Gewinne mitzunehmen, nachdem sich der Kurs weiter reduziert hatte. Am Ende waren es knapp 12.600,- Euro Erlös (nach Steuern und Soli), also fast 6.000,- Euro Gewinn.

Von meinem Girokonto habe ich mir dann noch 16.000,- Euro dazu überwiesen, schon um die 20k Obergrenze für die 3% auf Tagesgeld zu bekommen. Ganz ohne Geld auf dem Giro wollte ich aber auch nicht sein, daher nicht alles.

Das oben beschriebene hat schon seine Zeit in Anspruch genommen: Ich rede hier von Anfang April bis Anfang August, als die Brocade verkauft wurde. Und ich war noch lange nicht auf dem Pfad der Tugend mit Buy&Hold, Value-Aktien, Dividenden-Aristokraten oder gar der finanziellen Freiheit. Aber das hebe ich mir mal für einen nächsten Artikel auf.

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