Montag, 29. Februar 2016

Dividenden Februar 2016 (+ Wrap-up, +VW, +Dividende Gladstone, + Ausblick)

Heute kam meine erste Dividende von Gladstone herein. Für die insgesamt 640 Aktien habe ich 3503,63 Euro bezahlt und heute als Dividende 34,89 Euro bekommen. Das ist fast ganz genau ein Prozent.

Eben habe ich schon hochgerechnet, dass sich das ja aufs Jahr gerechnet auf 12% Dividendenrendite summiert, aber dann viel mir auf, dass ja in der zweiten Jahreshälfte spätestens die Abgeltungssteuer greifen wird. Wir werden sehen, was da am Ende übrig bleibt.

Irgendwann muss ich ja auch mal damit rechnen, dass ich bereits im Februar Steuern zahle, aber bis dahin ist es ja noch Zeit. Andererseits: Je schneller, je besser, oder? ;-)

Im Februar habe ich somit in Summe 144,72 Euro aus meinen Aktien herausgezogen, weit mehr als ich erwartet habe. Man kann sagen, dass die späte Dividende von 45,- Euro von Osram hier gut geholfen hat, sonst wäre ich noch unter 100,- geblieben. Nächstes Jahr habe ich diese Einnahme ja nicht mehr, sie wird bis dahin hoffentlich anderweitig kompensiert.

Mein Depot steht Ende Februar mit 3,78% im Minus, an liquiden Mitteln stehen mir über 3700,- Euro zur Verfügung, da VW gerade wieder über dem Kaufpreis steht, sehe ich sie wieder als Quasi-Liquide an, wie schonmal angekündigt.

Überhaupt VW. Auf der einen Seite glaube ich ja, dass die in deutscher Gründlichkeit mit wachsender Geschwindigkeit die nötigen Teile 'reparieren', so in Windeseile alle Autos durchgecheckt haben und in kürzester Zeit Vollzug melden, so dass alle Welt staunen wird und die Aktie den Weg nach Norden wieder geebnet bekommt.

Auf der anderen Seite glaube ich aber auch, dass die Juristen dieser Welt alles daran setzen werden, jeden Cent herauszuquetschen, den es geht und dass dieser Makel noch längere Zeit an der Marke kleben wird und schnelles Wachstum verhindert. Wahrscheinlich reissen sich im Hintergrund bereits die Werbefirmen dieser Welt um den Auftrag, ihre Propagandamaschinerie in Gang setzen zu dürfen.

Alles recht unsicher also, wahrscheinlich werde ich also die Tage eine Verkaufsorder aufsetzen mit einem Trailing Stop-loss, so dass ich die hoffentlich nicht mit Verlust verkaufe. Nachher ist man immer schlauer: Ich hätte ja mal 135,- Euro dafür bekommen.

Was soll's. Nur kein Geld verlieren und die Kohle kann ich anderswo besser anlegen. Gladstone, Blackstone, WCM und vieles, was Michael C. Kissig in seinem Blog http://www.intelligent-investieren.net beschreibt. Gerade analysierte er das Unternehmen Publity und hätte mich fast zum Spontankauf veranlasst. Ich muss aufpassen, sonst ist das ja auch eine Art Klumpenrisiko, sich auf einen einzelnen Investor zu verlassen.

Ansonsten hätte ich gerne noch HCP im Portfolio, und meine ETFs sollten mal etwas aufgestockt werden. Herrje, die wollte ich ja sowieso noch aufräumen, nur sind die halt noch im Minus.

Ich lasse mir das besser nochmal im Kopf durchgehen und versuche, nichts zu überstürzen.

Kommen wir damit zum Ausblick:
Ich werde vermutlich die Tage VW verkaufen, möglicherweise HCP kaufen und vielleicht irgendwas verrücktes tun, was mir anschließend leid tut. Mal sehen.

Morgen oder übermorgen dürfte wieder die Monatsanfangsdividende von Corus kommen, da werde ich keinen neuen Artikel mehr schreiben, auch Gladstone, die ja ebenfalls monatlich ausschütten werde ich nur in einer Zusammenfassung wie heute erwähnen, will Euch ja nicht mit solchen Dreizeilern langweilen ;-)

Na, was sagt Ihr jetzt?

Mittwoch, 24. Februar 2016

Meine LV-006: schön rechnen


In den Blogs, bei denen ähnliche Fälle beschrieben wurden (in Teil 1 hatte ich ja einen verlinkt), stellt sich am Ende immer die Frage, ob man jetzt schon aus Prinzip die ganze Sache kündigen solle, weil man die Rendite bei weniger Kosten ja auch selbst einfahren könnte, oder ob man es weiterlaufen lassen sollte, aber vielleicht eingeschränkt. In den Leserkommentaren kann man sehr viel mitnehmen, denn es gibt gute Argumente für einen sofortigen Stopp, als auch dagegen.

Was mir im Kopf geblieben ist, ist der Rat eines Lesers, ich glaube, es war der Privatier, der meinte, man solle vergangenes ruhen lassen und nach vorne blicken. Diese Einstellung gefällt mir, habe ich so auch schon anderswo gelesen (kann natürlich sein, dass das da auch der Privatier war ;-)

Jedenfalls spielt es keine Rolle, ob ich (wir, meine Frau ja auch) damals über den Tisch gezogen worden sind, eher ist es so, dass wir das Thema anders wahrscheinlich hätten schleifen lassen und wir wären vielleicht ohne Alterssicherung in Rente gegangen? OK, ganz so ist es auch nicht, spätestens beim aktuellen Spiegel-Artikel hätten wir mal geguckt - und uns dann einen Berater ins Haus geholt :-/

Nur weil ich letztes Jahr angefangen habe, mich selbst stärker um die Finanzen zu kümmern, ist mir das auch nur aufgefallen. Der Brief mit dem diese Artikelserie angefangen hat, wäre wohl wie die anderen zuvor im Ordner gelandet. Wie es mit diesem Vertrag weitergeht habe ich als Idee bereits im Kopf, das muss allerdings noch etwas reifen.

Nun aber zu den Berechnungen. Wir lassen also das Vergangene ruhen und konzentrieren uns auf das, was wir haben, nämlich die drei Fonds mit einem Wert von insgesamt ca. 17.000,- Euro. Zudem haben wir in diesem Brief genannt eine "voraussichtliche" Ablaufleistung von ca. 454.047,- Euro zum April 2045. Steuerfrei.

Bei dieser Berechnung wird davon ausgegangen, dass man die jährliche 10% Erhöhung bis zum Schluss durchhält und dass die Fonds einen durchschnittlichen jährlichen Wertzuwachs von 6% erfahren. Nicht garantiert und blablabla, wie immer.

Die Frage, die ich mir gestellt habe ist die, mit welchem (gleichbleibenden) Jahresbeitrag die Fonds befüllt werden müssen, damit ich von 17k auf 454k komme. Folgende Tabelle habe ich mir aufgebaut:


Tabelle 2
JahrBeitrag6,00%4,60%5,60%
20031.408,00 €


20041.548,80 €


20051.703,68 €


20061.874,05 €


20072.061,45 €


20082.267,60 €


20092.494,36 €


20102.743,79 €


20113.018,17 €


20123.319,99 €


20133.651,99 €


20144.017,19 €


20154.418,91 €17.000,00 €17.000,00 €17.000,00 €
20164.860,80 €24.006,44 €26.286,99 €27.302,55 €
20175.346,88 €31.433,27 €36.001,18 €38.182,05 €
20185.881,57 €39.305,71 €46.162,23 €49.670,80 €
20196.469,72 €47.650,50 €56.790,68 €61.802,92 €
20207.116,69 €56.495,97 €67.908,04 €74.614,43 €
20217.828,36 €65.872,17 €79.536,80 €88.143,39 €
20228.611,20 €75.810,95 €91.700,48 €102.429,98 €
20239.472,32 €86.346,05 €104.423,69 €117.516,61 €
202410.419,55 €97.513,26 €117.732,17 €133.448,09 €
202511.461,51 €109.350,49 €131.652,84 €150.271,74 €
202612.607,66 €121.897,97 €146.213,87 €168.037,51 €
202713.868,42 €135.198,29 €161.444,69 €186.798,16 €
202815.255,27 €149.296,63 €177.376,14 €206.609,42 €
202916.780,79 €164.240,87 €194.040,43 €227.530,10 €
203018.458,87 €180.081,77 €211.471,28 €249.622,33 €
203120.304,76 €196.873,12 €229.703,95 €272.951,74 €
203222.335,23 €214.671,95 €248.775,32 €297.587,59 €
203324.568,76 €233.538,71 €268.723,98 €323.603,05 €
203427.025,63 €253.537,47 €289.590,27 €351.075,37 €
20350,00 €268.749,72 €302.911,42 €370.735,59 €
20360,00 €284.874,70 €316.845,35 €391.496,79 €
20370,00 €301.967,19 €331.420,23 €413.420,61 €
20380,00 €320.085,22 €346.665,56 €436.572,16 €
20390,00 €339.290,33 €362.612,18 €461.020,20 €
20400,00 €359.647,75 €379.292,34 €486.837,33 €
20410,00 €381.226,62 €396.739,79 €514.100,22 €
20420,00 €404.100,21 €414.989,82 €542.889,84 €
20430,00 €428.346,23 €434.079,35 €573.291,67 €
20440,00 €454.047,00 €454.047,00 €605.396,00 €






jährliche Zahlungen:5.986,44 €8.930,24 €9.350,55 €

Jahr und Beitrag sind sicherlich klar, das sind die Werte, die ich bis 2015 tatsächlich auch bereits bezahlt habe.

In der 6%-Spalte habe ich aufsummiert, wie der Wert wächst, wenn der Betrag des alten Jahres um 6% erhöht wird und anschließend der neue Jahresbeitrag addiert wird. Der befindet sich jetzt nicht links sondern ganz unten bei "jährliche Zahlungen", weil das ein fester Wert sein sollte, den ich mit der Zielwertsuchen-Funktion herausfinden wollte. Dieser Betrag wäre im einfachsten Falle knapp 6000,- Euro.

Aaaber. Ich investiere ja in Fonds, die eine Kostenstruktur von 1,4% haben (da bleiben ja nur noch 4,6% übrig) und zudem einen Ausgabeaufschlag von 5% fordern. 5% Aufschlag heißt, dass ich 105% zahle, um 100% zu bekommen, meine jährliche Einzahlung geht also nur mit X/105*100 = 95,238% ins Fondsvermögen ein (nein, hier darf man nicht einfach 95% rechnen). Ab 2035 sind die Beiträge auf Null gerechnet. Meine Zielwertsuche ergibt hier einen Betrag von fast 9000,- Euro.

Wie sähe es dagegen aus, wenn ich alles hinschmeiße, mir die 17k auszahlen lasse und selbst einen Betrag investiere? Der Fairness halber habe ich hier angenommen, dass ich in ETFs investiere mit 0,4% Kosten, so dass noch 5,6% Zuwachs bleiben. Alles natürlich nur theoretisch, ohne Gewähr und so. Auch hier sollen die letzten 10 Jahre beitragsfrei sein.
Warum aber rechne ich hier mit einem Zielwert von über 600k statt wie vorher mit 454k? Das hat den Grund, dass die Erträge aus dem eigenen ETF nicht steuerfrei sind.

Ihr kennt das: Das Depot hat die eine Million überschritten, ihr ruft: "Hey, ich bin Millionär/in!", verkauft den Kram und habt plötzlich ein Viertel davon in der Steuerkasse eingezahlt.

Ich muss das also ausgleichen, indem ich das Ziel hochsetze und habe die 25% späteren Abzüge gleich mit reingerechnet, eigentlich hätte ich auch den Soli beachten müssen, ist mir aber erst später eingefallen, das macht den Bock aber auch nicht fett, ich weiss ja auch noch gar nicht, wie hoch die Steuer in 29 Jahren ist...
Meine Zielwertsuche ergibt hier 9350,- Euro (könnte das mal jemand nachrechnen? Das hat mich nämlich etwas überrascht).
Und dann brauche ich ja noch eine LV und eine BU, wer mich anguckt weiss: das wird teuer.

So wie das aussieht, ist das ein Punkt für die Beibehaltung der LV.

Trotzdem muss ich noch einen Aspekt in Betracht ziehen, nämlich die effektiv eingezahlten Beträge. Wenn ich die Beiträge ab 2016 bei jährlicher Dynamik zusammenzähle komme ich auf beachtliche 250k. Dagegen 19 Jahre lang 9350,55 Euro sind gerade mal 177k. Von der Differenz dürfte man doch sowohl LV als auch BU bekommen, oder?

Das wäre zumindest ein Punkt gegen die Beibehaltung der LV.

Ich glaube, ich muss das noch ein paar mal drehen und wenden. Falls Ihr Ideen, Anmerkungen oder Fragen habt, nutzt bitte die Kommentarfunktion.
 

Dienstag, 23. Februar 2016

Meine LV-005: Höhere Versicherungsmathematik

Wird mal wieder Zeit für ein Update. Ich war allerdings in der Zwischenzeit nicht untätig, ich habe gerechnet. In den Dokumenten zur LV damals gab es eine Beispielrechnung, wie mit den Beträgen, die eingezahlt werden, am Ende ein stattliches Sümmchen erzeugt wird:


Tabelle 1: Beispielrechnung
JahrBeitrag10,00%
20031.408,00 €0,00 €
20041.548,79 €295,00 €
20051.548,79 €1.051,00 €
20061.548,79 €1.844,00 €
20071.703,71 €2.711,00 €
20081.703,71 €3.714,00 €
20091.703,71 €4.851,00 €
20101.874,11 €6.096,00 €
20111.874,11 €7.531,00 €
20121.874,11 €9.292,00 €
20132.061,54 €11.248,00 €
20142.061,54 €13.485,00 €
20152.061,54 €15.985,00 €
20162.267,73 €18.742,00 €
20172.267,73 €21.869,00 €
20182.267,73 €25.331,00 €
20192.494,54 €29.171,00 €
20202.494,54 €33.487,00 €
20212.494,54 €38.256,00 €
20222.744,04 €43.567,00 €
20232.744,04 €49.491,00 €
20242.744,04 €56.042,00 €
20252.744,04 €63.241,00 €
20262.744,04 €71.187,00 €
20272.744,04 €79.929,00 €
20282.744,04 €89.543,00 €
20292.744,04 €100.116,00 €
20301.369,84 €103.346,00 €
20311.369,84 €115.145,00 €
20321.369,84 €128.118,00 €
20331.369,84 €142.380,00 €
20341.369,84 €158.062,00 €
20350,00 €173.826,00 €
20360,00 €191.184,00 €
20370,00 €210.272,00 €
20380,00 €231.269,00 €
20390,00 €254.361,00 €
20400,00 €279.761,00 €
20410,00 €307.697,00 €
20420,00 €338.420,00 €
20430,00 €372.213,00 €
20440,00 €409.383,00 €

Die Jahreszahl ist wohl selbsterklärend.

Die Beiträge sind jeweils die Beiträge, die einmal im Jahr abgebucht werden. Hier sieht man im ersten Jahr noch die 10%-ige Erhöhung, danach wird nur noch alle drei Jahre erhöht bis 2744,- Euro dann nicht mehr. In 2030 fällt offenbar die BU weg, ab 2035 ist der Rest beitragsfrei.

Rechts davon sind die jeweils kumulierten Beträge bei angenommener 10%-iger Steigerung der angelegten Fonds. Am Ende kommt ein Betrag von 409.383,- Euro heraus.

Mein Ziel war es die letzten Tage, herauszufinden, wie diese Beträge nachvollziehbar gemacht werden könnten. Kurz gesagt: Das funktioniert so nicht. Zumindest, wenn man keinen Einblick in die tatsächlichen Kostenstrukturen hat.

Es gibt noch weitere Zahlenreihen mit weniger Prozenten, aber die haben mich auch nicht weitergebracht. Wenn ich mal mit einer Annahme richtig lag, konnte ich sie auf einen Fall anwenden, aber auf eine andere Zahlenreihe wieder nicht. Immerhin weiss ich jetzt, wie man die Zielwertsuche einsetzt :-)

Meine eigentliche Hoffnung, aufgrund dieses Beispiels meine eigene Zahlenreihe erforschen zu können kann ich daher wohl vergessen, ich glaube kaum, dass man mir die genauen Beträge mitteilen wird, mein Berater schrieb ja damals schon: Das ist höhere Versicherungsmathematik.

Ich tendiere dazu, das erstmal so stehen zu lassen. Ja, auch, weil ich zu faul bin, das weiter zu hinterfragen und Angst habe, es nachher nicht mehr zu kapieren. Aber auch, um mich auf ein anderes Thema zu konzentrieren. Dazu im nächsten Beitrag.